Neural­therapie (NT)

 
Die Entdeckung der Lokalanästhetika – des Novocains – hat 1911 die Chirurgie revolutioniert.

Endlich konnte man operieren, ohne dass der Patient Schmerzen zu ertragen hatte.

Schon bald merkte man, dass die lokale Umspritzung schmerzhafter Gelenke zu einer länger andauernden Schmerzfreiheit führte, die nicht mit der Konzentration des Anästhetikums im Gewebe in Zusammenhang gebracht werden konnte.

Die Durchblutung fördernde Wirkung des Lokalanästhetikum sorgt für eine Entschlackung des chronisch veränderten Gewebes, löst Muskelspasmen und lindert so den chronischen Schmerz.
Bei chronischen Schmerzpatienten findet die Neuraltherapie heute hauptsächlich ihre Anwendung als Segmenttherapie bzw. Störfeldtherapie.

Viele Narben, insbesondere Kastrationsnarben, führen zu Störfeldern, die sich in chronischen Krankheitsbildern zeigen. Eine Unterspritzung des Narbengewebes mit Procain hebt die entstandenen Blockaden auf. Blut und Lymphe kann wieder frei fließen, womit das Störfeld aufgehoben wird. Typische Folgen von Störfeldern sind z.B. Inkontinenz oder Hautsymptome.

Die Segmenttherapie hat sich bei chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates oder auch innerer Organe bewährt. Da jedem inneren Organ (z.B. Leber / Niere) ein definiertes Hautrückenareal (Headsche Zonen) zugeteilt wird, kann man die inneren Organe über das zugehörige Rückensegment therapieren. Sehr erfolgreich setzte ich die NT (Neuraltherapie) auch bei allen Wirbelsäulenerkrankungen (Spondylosen, Bandscheibenläsionen u.a.) ein. Die NT löst Muskelspasmen, die zur Schmerzsymptomatik führen und vermag somit Schonhaltungen aufzuheben.

 

Wie ist der Ablauf einer Neuraltherapie?
Viermal sollte die NT zu Anfang einmal wöchentlich durchgeführt werden. Auf den Patienten individuell abgestimmt geht es dann weiter im 2-, 3- bis 6-wöchigen Rhythmus.